Franz Scheiner Würzburg
Herausgeber der berühmten Scheiner
Vorläufer AK ca. 1883-1892
Franz Scheiner am 13.4.1847 als 13ten Sprößling des Lithogr.
Besitzers J.B. Scheiner in Heidingsfeld zu Würzburg geboren.
Nach Besuch der Volksschule sowie der Lateinschule, erlernte
er im elterlichen Betrieb die Lithographie.
1862-1865 künstlerische Ausbildung in der dam. Würzburger
Kunstschule unter Prof. Palzig, anschließend 1867 + 1868 Besuch
der Ecole des beaux Arts in Paris.
Zwischenzeitlich als lithogr. Zeichner in Frankfurt, Mainz u. Paris
tätig.
Lithographische Anstalt Johann Baptist Scheiner
Im Mai 1825 erhielt J.B. Scheiner die Konzession zur Errichtung
einer lithographischen Anstalt in Würzburg.
Am 21.4.1854 stirbt der Firmengründer, seine Witwe führt mit dem
noch unmündigen ältesten Sohn Carl das Geschäft fort.
Ab 1866 vergrößert Carl Scheiner die bereits vorhandene Papier-
Handlung zur Großhandlung.
Um 1869 beginnt sein Bruder Paul mit der Errichtung einer Buch-
druckerei.
Als dritter Sohn tritt Franz Scheiner am 1.7.1870 als Leiter des dritten
Geschäftszweiges der Lithographie, in das ab nun
GEBRÜDER SCHEINER genannte Unternehmen ein.
Dieses Unternehmen wurde alsbald wieder aufgelöst, die Lithogr. Anstalt
wird das Stammgeschäft des Unternehmens.
Laden in der Kaiserstraße
1876 Kauf und Ausbau des Hauses an der Kaiserstr. mit der
Einrichtung eines Ladengeschäftes,
sowie die Gründung eines "Militär-Formularien-Verlag", dies
sind Voraussetzungen zur Erlangung des Titels eines
"Kgl. Bayerischer Hoflieferanten" am 12.3.1890
Der Platzmangel im bisherigen Druckereigebäude macht den
Ankauf eines nahegelegenen Grundstückes erforderlich.
Dort am Haugerkirchen-Platz entsteht von 1895-1896 ein imposanter
Neubau.
Druckerei Gebäude am Haugerkirchen Platz 1895
ANSICHTSKARTEN
zu den vielen Arbeiten welche die lithogr. Anstalten Franz Scheiner
weithin bekannt gemacht haben zählen auch Ihre lithogr. Ansichtskarten.
Welche F. Scheiner etwa ab 1883 zunächst allerdings nur in ein-farbiger
Ausführung für 7 deutsche Städte herausbrachte.
Beginnend mit Würzburg und Bad Kissingen, folgen in kurzer Zeit die Städte
Sehr frühe AK 19.10.1883 links Ziermotiv, oben rechts Orts-Ansicht
Bayreuth, Nürnberg, Stuttgart, Wiesbaden sowie Frankfurt/Main
In einer Denkschrift von 1900 heißt es zum 75 jährigen Jubiläum
Das der Verlag in Großen Massen die besten sogenannten Künstlerpostkarten
herausbrachte. Es wurden von der Anstalt bis heute (1900) 3.242.000 Stück
in 2.868 Sorten herausgebracht.
Wobei es 53 verschiedene Ziermotive, sowie 66 verschiedene dtsch. Orte in 125
unterschiedlichen Ansichten, desweiteren 10 versch. ausl. Orte in 15 Ansichten gab
dies ergibt eine theoretische Kombinationsmöglichkeit von über 4.000 verschiedenen
Karten.
Wir wissen heute das F. Scheiner keinesfalls der Erfinder der ersten
"Ansichts" - Postkarte gewesen ist, aber zweifelsohne der erste Großverleger
auf diesem Gebiet.
ATELIER im SCHEINERSCHEN Hause Haugerkirchen-Platz
Steinschleiferei, Steinlager
Lithographen-Atelier
Maschinensaal für Buch- und Steindruckerei
Des weiteren berichtet die Festschrift zum 75 jährigen
Jubiläum, das dem Unternehmen über 100 Arbeiter und
Angestellte angehören.
Scheiner mit Sohn Ernst ? der 1890 in das Unternehmen eintrat,
sowie einem Enkelkind
Dieser Bericht ist in weiten Teilen den AK-Express Ausgaben Nr.50,52,57
und 60 entnommen. Falls ich damit geistiges Eigentum verletzt haben sollte
bitte ich dieses zu entschuldigen.
Ich verweise auf den von Claus-Thorsten-Schmidt Düsseldorf
1984 im Eigenverlag erschienenen Scheiner-Vorläufer-Katalog